Gründerin Christina mit ihrem Freund Moritz vor dem LOVECO-Store in Berlin-Schöneberg.
„Die Läden richten sich an Leute, die sich für einen nachhaltigen Lebensstil interessieren.“ erzählt Christina. „LOVECO steht für: eco, fair, vegan. Das heißt, wir verkaufen nur Bekleidung, die ökologisch und fair produziert wurde und verzichten komplett auf tierische Produkte. Alles was wir anbieten ist komplett vegan.“ erklärt sie ihre Philosophie. „Wir besuchen die Brands, versuchen auch die Gründer immer persönlich zu kennenzulernen. Wir möchten wissen: Wie arbeitet das Label? Wie sind die drauf? So sehen wir, ob sie eine ähnliche Philosophie verfolgen.“ erklärt sie die Zusammenarbeit mit den Marken, die in ihren Läden angeboten werden.
Die Mitarbeiter leben die Philosophie auch in ihrer täglichen Arbeit, „Das Besondere in unseren Läden ist, dass wir nicht einfach nur hinterm Tresen stehen und die Leute gucken lassen. Wir versuchen zu beraten, wir zeigen den Leuten die Sachen, wir erklären ihnen aber auch ganz viel, wo produziert wird. Das ist schon viel Kommunikation und die Leute fühlen sich, glaube ich, sehr aufgehoben“ berichtet die Inhaberin.
Nicht unterkriegen lassen
Aber auch das LOVECO-Team musste in der jetzigen Situation umdenken. „Wir haben zwar einen Online-Shop, aber die drei Läden sind einfach der wichtigste Kanal für uns und wir haben auch in Berlin eine große Stammkundschaft“ erklärt Lina und fügt hinzu „Wenn man dann drei Läden für unbestimmt Zeit zumachen muss, dass war schon krass und hat uns ganz schön mitgenommen“. Das Team hat die neue Situation aber schnell angenommen und konnte viel Power für den Online-Shop in Kraft setzen.
Aus Teamsicht haben sich auch neue Chancen ergeben: „Wir haben schon gemerkt, wie wir gemeinsam sowas wuppen können. Das hat gute Energien freisetzen und man hat mehr um die Ecke gedacht. Wir haben Aktionen gemacht und kreative Ideen gehabt, auf die wir vorher wahrscheinlich nicht so gekommen wären bzw. die wir so schnell nicht umgesetzt hätten, weil der Druck nicht da war. Wir haben z.B. eine Videochat-Beratung angeboten und eine Abholung an der Ladenkante.“ erzählt Lina. „Außerdem haben wir auf Social-Media sehr viel dafür getan, dass die Leute mitgenommen werden. Sie sollten erfahren, wie es uns gerade so geht. Wir haben ganz ehrlich gepostet, wie gerade die Lage ist und mit welchen Problemen wir uns gerade beschäftigen müssen – und natürlich was da für uns dranhängt. Wir wollten die Leute mitnehmen und Nähe zeigen, auch wenn man sich gerade nicht sehen kann.“ fügt sie noch hinzu. Insgesamt waren die Shops ganze 5 Wochen geschlossen, was zu Umsatzeinbußen von mehr als 70% geführt hat.
Was dem Team sehr geholfen hat, war dass es digital schon sehr gut aufgestellt sind und so problemlos aus dem Homeoffice arbeiten konnten. „Das hat man auch gemerkt als wir dann ins Homeoffice gegangen sind bzw. teilweise ja immer noch sind. Wir können sehr gut alles von Zuhause aus machen und kommen trotzdem an alles ran. So konnten wir auch weiterhin den Kundenservice machen – das hat wirklich sehr gut funktioniert.“ erklärt uns Lina. Die Digitalisierung hat aber auch noch einen weiteren Vorteil: „Als wir mit unserem Büro umgezogen sind hatten wir sehr sehr wenig Aktenordner, weil wir fast alles digital haben, das war schon sehr praktisch, dass wir nicht so viel schleppen mussten.“ lacht sie.
Aber LOVECO hat während der Corona-Zeit auch etwas für die gesamte Branche getan: Gemeinsam mit dem Shop Avocado-Store sowie den Marken LangerChen und Lanius haben sie die Initiative „Fair Fashion Solidarity“ ins Leben gerufen, um Einzelhändler und Marken zu vernetzen. „Wir wollten zeigen, dass wir mir Anderen aus der nachhaltigen Modewelt zusammenhalten und uns gegenseitig durch die Krise helfen. Dass man gegenseitig aufeinander eingeht, den Modezyklus als Zeitliches nach hinten verschiebt. Damit alle Leute ihre Ware auch loswerden, weil wir alle vor den gleichen Problemen stehen“, erzählt die Kommunikationsmitarbeiterin. Die bemerkenswerte Zahl, der Läden und Marken, die bei der Initiative mitmachen und unterschrieben haben, dass Sie sich gegenseitig helfen beläuft sich auf über 320! Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie gut die Branche untereinander vernetzt ist! Denn gerade Inhaberin Christina hat ein sehr großes Netzwerk in der Modebranche, da sie vor LOVECO bereits zwei Jahre als Store-Leitung in einem anderen Modegeschäft tätig war und auch davor mehrere Praktika in dem Bereich gemacht hat.