Wie der Name bereits verrät, dreht sich bei Casual Couture alles um die aus Großbritannien stammende Subkultur der ‚Casuals‘. Die Casual-Szene kam in den späten 1970er Jahren auf. Junge Männer aus der Arbeiterklasse begannen, sich für spezielle Designerklamotten sowie Modetrends zu interessieren, was damals gegen das traditionelle Männerbild verstieß. Dabei fanden sich die rebellischen Casuals vor allem auf den Tribünen und Rängen der englischen Fußballvereine, vor allem des FC Liverpool, wieder. Durch die Kombination von Designerlabels wie L'Alpina oder Lacoste mit Adidas-Sneakers untermauerten die jungen Männer ihre Identifikation mit ihrem Verein sowie ihren Status als Fußballfans, was oftmals auch in gewalttätige Auseinandersetzungen mit anderen Fangruppierungen mündete.
Der Geschäftsführer Mirko Beyer erzählt uns: „Mein damaliger Geschäftspartner und ich sind große Fußballfans und haben die Mode auch entsprechend selber getragen. Da die Mode vor allem aus England stammt war es sehr schwer, die Sachen in Deutschland zu bekommen. Es gab hier damals keinen Vertrieb.“ Die Idee war entstanden und für Mirko, der als ehemaliger Handelsvertreter bereits in der Modeindustrie gearbeitet hatte, war der folgende Schritt also naheliegend: 2015 öffneten sich erstmalig die Türen von Casual Couture in der Hamburger Innenstadt.
„Wir wollten das machen, was wir eh schon leben und den Leuten die Marken auch in Deutschland zugänglich machen. Das war unser Antrieb damals und der hat auch sehr gut gefruchtet!“, erinnert sich Mirko zurück.
Wer die Räumlichkeiten von Casual Couture betritt, spürt direkt diesen speziellen ‚britischen Vibe‘. Bei der Vorgeschichte der Ladenräume nicht verwunderlich: „Wir sind damals in einen geschichtsträchtigen Ort eingezogen. Früher befand sich hier die ‚Halber Liter‘-Kneipe. Den Pub Flair haben wir natürlich beibehalten.“, erklärt uns der Geschäftsführer und führt weiter aus: „Doch das ist noch nicht alles: In den 1980er Jahren gab es eine ganz bekannte britische Fernsehserie mit dem Namen ‚Auf Wiedersehen, Pet‘. Da geht es um sieben Bauarbeiter, die das Vereinte Königreich verlassen, um im Ausland zu arbeiten – so auch in Deutschland. Einige Szenen wurden dafür hier in Hamburg gedreht und es gibt eine bekannte Schlüsselszene, die genau vor unserem Laden, also dem damaligen Pub, gedreht wurde. Auch das Wort ‚Pet‘ bedeutet umgangssprachlich ‚Kumpel‘. Und weil das insgesamt alles so perfekt gepasst hat, haben wir den Titelsong der Serie zu unserem Motto gemacht: That’s Living Alright!“
Wow – bei Casual Couture ist ein ganz besonderer Spirit zu spüren! Diesen vermitteln neben der nach Deutschland gebrachten Casual-Kultur und der historischen Räume mit dem gewissen britischen Flair vor allem der einfallsreiche Gründer Mirko Beyer sowie das 10-köpfige Team hinter ihm.